Baufinanzierungen werden häufig genutzt in Deutschland. Eine Baufinanzierung wird auch als Baukredit oder als Immobilienkredit bzw. Immobilienfinanzierung bezeichnet.

In unseren Kredit-Tipp.Info FAQ Baufinanzierung haben wir zahlreiche Fragen für Sie zusammengestellt – und natürlich die Antworten darauf.

Was ist eine Baufinanzierung?

Die Baufinanzierung wird auch als Baukredit oder Immobilienfinanzierung / Immobilienkredit bezeichnet. Mit einer solchen Finanzierung kann ein Haus gebaut oder gekauft, oder eine Eigentumswohnung gekauft werden.

Baufinanzierungen sind Kredite, die weit höhere Kreditsummen haben als ein herkömmlicher Ratenkredit. Anders als solcher Verbraucherkredite ist die Baufinanzierung deshalb zweckgebunden. Das heißt, diese Art von Kredit kann nur für den Kauf oder Bau eines Eigenheims verwendet werden. Ein anderer Verwendungszweck ist nicht möglich.

Die Auszahlung einer Baufinanzierung wird deshalb auch immer zu einem im Kreditvertrag bestimmten Zeitpunkt vorgenommen. Die Baunebenkosten wie die Kosten für den Notar, sind oft nicht im eigenen Baukredit enthalten. Diese werden deshalb häufig als Kredit ohne Zweckbindung zusätzlich zur Finanzierung des Hausbaus aufgenommen.

Wo kann ich eine Baufinanzierung aufnehmen?

Bei Baukrediten ist es anders als bei Ratenkrediten. Während Ratenkredite nur von Banken vergeben werden, ist dies bei der Immobilienfinanzierung anders.

Eine Baufinanzierung können Sie aufnehmen bei

  • Banken und Sparkassen
  • Versicherungen
  • Bausparkassen
  • Speziellen Baufinanzierern

Baufinanzierungsrechner

Hier finden Sie die Konditionen verschiedener Anbieter für Baufinanzierungen.

Wie hoch sind die Zinsen für eine Baufinanzierung?

Während die Zinsen bei normalen Ratenkrediten zum Teil sehr weit auseinandergehen. Liegen die Zinsen für Baukredite meist auf einem sehr ähnlichen Niveau.

Wie hoch die Bauzinsen genau sind, die Sie für Ihre gewünschte Baufinanzierung zahlen müssten, könnten Sie beispielsweise über einen Baukreditrechner sehen.

Von was sind die Bauzinsen abhängig?

Neben der Bonität der Kreditnehmer ist die Höhe der Zinsen für Baufinanzierungen sind maßgeblich von drei Punkten abhängig:

  • Höhe der Kreditsumme
  • Höhe der Tilgungsrate
  • Dauer der Zinsbindung
  • Höhe des Eigenkapitals

Alle vier Punkte spielten für sich genommen eine wichtige Rolle bei der Höhe der Zinsen für den Kredit.

Je höher die Kreditsumme, umso größer ist auch das Ausfallrisiko. Weshalb die Banken bei höheren Summen höhere Zinsen berechnen.

Je niedriger die Tilgungsrate ist, desto länger ist die Laufzeit eines Kredits. Und umso höher sind die Zinsen, da auch hier das Ausfallrisiko eingepreist wird.

Je länger die Zinsbindung ist, umso höher sind die Zinsen. Zugleich bietet genau diese feste Bindung der Znsen die Möglichkeit, sich in Zeiten niedriger Bauzinsen auf viele Jahren eine günstige Finanzierung zu sichern.

Und auch das Eigenkapital spielt eine wesentliche Rolle bei der Festlegung der Bauzinsen. Je mehr an eigenem Kapital jemand mitbringt, umso niedriger sind auch die Zinsen. Denn: Je weniger Eigenkapital mitgebracht wird, umso höher ist auch das Ausfallrisiko für die Banken.

Was ist eine Zinsbindung?

Bei der Zinsbindung sind die Zinsen für einen Kredit auf einen vereinbarten Zeitraum festgeschrieben. Dies ist bei vielen anderen Kreditarten wie z. B. Ratenkrediten automatisch der Fall, da sich die Höhe der Zinsen während der Kreditlaufzeit nicht verändert. Bei der Baufinanzierung hingegen spielt diese eine sehr wichtige Rolle, da es sich hierbei um hohe Kreditbeträge mit langen Laufzeiten handelt.

In Zeiten niedriger Bauzinsen bieten Zinsbindungen die Möglichkeit, sich auf viele Jahre einen günstigen Zinssatz zu sichern. Dies wird von den Banken mit einem etwas höheren Zinssatz belegt als bei kürzeren Zinsbindungen.

Je nach Kreditvertrag kann sogar eine Zinsbindung gewählt werden, die über den kompletten Finanzierungszeitraum geht. Dadurch ist keine Anschlussfinanzierung erforderlich und die Kreditraten sind über über die ganzen Jahre gleichbleibend hoch – und dadurch auch planbar.

In Zeiten hoher Bauzinsen ist eine lange Zinsbindung weniger ratsam. Sonst hängen Sie in einem Kreditvertrag fest und müssen bei sinkenden Zinsen weiter hohe Zinsen bezahlen. Denn: Bei Baufinanzierungen gibt es erst nach einer Laufzeit von zehn Jahren die Möglichkeit, diese vorzeitig zu kündigen.

Die Dauer der Zinsbindung sollte deshalb auch nach den Gegebenheiten bei den Kreditzinsen gewählt werden. Das heißt:

  • Eine lange Zinsbindung bei niedrigen Bauzinsen
  • Eine kurze Zinsbindung bei steigenden Bauzinsen

Es gibt auch Baukredite, die ganz ohne Zinsbindung auskommen. Diese werden mit einem variablen Zinssatz abgeschlossen. Der sich aber, da ja variabel, jederzeit ändern kann. Wegen der Planbarkeit der Finanzierung, die ja bei solchen Krediten wichtig ist, sind Immobilienkredite mit variabler Verzinsung eher nicht zu empfehlen.

Was bedeutet Baukredit Tilgungsrate?

Bei Baufinanzierungen spielt die Tilgungsrate eine sehr große Rolle. Der Tilgungssatz ist der Prozentanteil des Darlehens, der über eine Dauer von zwölf Monaten mit den Kreditraten abgezahlt wird.

Beispiel Tilgungsrate:

Bei einer Tilgungsrate von 2 % werden mit der monatlichen Rate zwei Prozent der aufgenommenen Finanzierung getilgt. Der Rest der Rate fließt in die Zinsen.

Es ist wichtig, einen möglichst hohen Tilgungssatz zu wählen, damit möglichst viel der Kreditsumme abbezahlt wird. Eine niedrige Tilgungsrate sorgt für eine längere Laufzeit und damit zugleich für höhere Kosten bei einem Baukredit.

Vereinbart wird im Vertrag über die Baufinanzierung immer ein anfänglicher Tilgungssatz. Denn anders als die Zinsbindung, die erst nach einer Laufzeit von zehn Jahren gekündigt werden kann, ist die Tilgungsrate nicht über die gesamte Kreditdauer festgelegt. Diese kann von Zeit zu Zeit von Ihnen selbst angepasst werden – wenn dies im Kreditvertrag geregelt ist.

Wichtig: Die Raten für die Baufinanzierung verändern sich nicht während der Laufzeit des Kredits. Die Tilgungsrate hingegen kann angepasst werden.

Die Tilgungsrate sollte nicht zu niedrig gewählt werden, weil sich dadurch die Kreditlaufzeit verlängert. Was wiederum zu deutlich höheren Gesamtkosten beim Baukredit führt. Der anfängliche Tilgungssatz sollte aber auch nicht zu hoch gewählt werden, da dies zu höheren monatlichen Raten führt.

Je höher die Tilgung ist, umso schneller ist die Finanzierung abgezahlt. Ein hoher Tilgungssatz schon also den Geldbeutel, da eine hohe Tilgung über die gesamte Laufzeit niedrigere Kosten für die Baufinanzierung bedeutet.

Ein niedriger Tilgungssatz führt hingegen zu einer längeren Kreditlaufzeit, was wiederum unter dem Strich zu höheren Finanzierungskosten führt.

Experten empfehlen, mindestens eine Tilgung von 1 % zu wählen. Besser aber sind 2 % und mehr.

Baufinanzierung mit Eigenkapital oder Hundert-Prozent-Finanzierung?

Wer ein Haus kaufen oder bauen oder eine Eigentumswohnung erwerben möchte über eine Finanzierung, für den stellt sich auch die Frage nach dem Eigenkapital.

Es gilt: Je mehr Eigenkapital, umso niedriger sind die Zinsen für den Baukredit. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine Hundert-Prozent-Finanzierung eine sehr teure Sache werden kann.

Jeder Euro mehr an Eigenkapital macht eine Baufinanzierung günstiger. Und je höher die Zinsen für Immobilienfinanzierungen steigen, umso mehr Gewicht bekommt auch das eigene Kapital bei einer Kreditaufnahme.

Da Hundert-Prozent-Finanzierungen eine sehr teure Angelegenheit werden können, ist eher davon abzuraten. Nur wenn Sie tatsächlich ein so hohes Einkommen haben, dass sich die komplette Rückzahlung mit einem derart hohen Kreditzins über die gesamte Laufzeit planen lässt, sollten Sie diese Art der Finanzierung in Betracht ziehen. Mit einem normalen Einkommen sollte hingegen von einer Hundert-Prozent-Finanzierung abgesehen werden.

Denn: Ein Kredit muss ja auch erst abbezahlt werden. Und je geringer der Eigenkapital-Anteil bei einer Immobilienfinanzierung ist, umso länger dauert das Abzahlen des Darlehens. Und umso teurer wird der Baukredit dann unter dem Strich.

Selbst ein Anteil von 10 % Eigenkapital kann hier schon viel ausmachen in der Höhe der Zinsen und bei der Laufzeit. Je mehr Eigenkapital mitgebracht wird, umso kürzer ist die Laufzeit der Baufinanzierung. Und umso günstiger ist der Kredit dann auch.

Wie viel Geld kann ich bei einer Baufinanzierung aufnehmen?

Bei einem Baukredit geht es um hohe Summen. Doch wie hoch ist der maximal mögliche Kreditbetrag bei einer Immobilienfinanzierung?

Eine pauschale Antwort hierauf gibt es nicht. Anders als bei Verbraucherkrediten ohne Zweckbindung, wo die Kreditsumme bei den meisten Anbietern im fünfstelligen Bereich bleibt. Gibt es bei der Baufinanzierung durchaus Kredite im sechsstelligen oder – je nach Bonität -, sogar siebenstelligen Bereich.

Die Höhe der möglichen Kreditsumme hängt deshalb davon ab

  • wie gut ihre Bonität ist
  • wie hoch Ihr Einkommen ist
  • welche Prognose es für Ihre weitere berufliche Laufbahn gibt
  • und welchen maximalen Kreditbetrag der Anbieter intern festgelegt hat

Haben Sie ein hohes Einkommen, auch sonst eine sehr gute Bonität und Sie haben eine sehr gute Einschätzung für Ihre berufliche Weiterentwicklung, das heißt, es werden Karrierechancen prognostiziert. Dann können Sie Kreditsummen aufnehmen, die anderen Kreditnehmern so nicht angeboten und bewilligt werden.

Wann muss ich die Baufinanzierung zurückzahlen?

Baukredite werden in gleichbleibenden Raten zurückgezahlt. Wann der Beginn der Ratenzahlung ist, das heißt, wann die 1. Rate fällig wird, hängt von den Vereinbarungen im Kreditvertrag ab.

Die Zahlung der Raten erfolgt dann über den ganzen Zeitraum, der im Vertrag vereinbart wurde. Dies kann, je nach Zinsbindung, nur ein paar Jahre sein. Für die Zeit danach benötigen Sie dann eine Anschlussfinanzierung. Dies kann über die komplette Dauer der Finanzierung sein, wenn Sie eine so lange Zinsbindung wählen, dass gar keine Anschlussfinanzierung erforderlich ist. Sondern der gesamte Kreditbetrag während der gewählten Laufzeit zurückgezahlt werden kann.

Sind beim Baukredit Ratenpausen möglich?

Bei Verbraucherkrediten bieten inzwischen viele Geldinstitute so genannte Ratenpausen an. Diese Pausen bei der Rückzahlung des Kredits ist dann, bis zu einer bestimmten Anzahl von Monatsraten kostenfrei.

Bei Baufinanzierungen sind mir bisher noch keine Kreditanbieter über den Weg gelaufen, die zum Immobilienkredit auch kostenfreie Ratenpausen anbieten.

Es gibt also, meines Wissens nach, keine Baukredite mit Ratenpausen.

Was sind bonitätsunabhängige Baufinanzierung Zinsen?

Wenn Kredite mit bonitätsunabhängigen Zinsen vergeben werden, gilt ein fester Zinssatz für alle Kreditnehmer. Das heißt, die Bonität der einzelnen Antragssteller spielt dabei zwar eine Rolle, um festzustellen, ob jemand solvent genug ist für die Rückzahlung der Baufinanzierung. Bei der Festlegung der Bauzinsen spielt die individuelle Bonität hingegen keine Rolle.

Was sind bonitätsabhängige Baufinanzierung Zinsen?

Bei Baukrediten sind die Kreditzinsen üblicherweise bonitätsabhängig. Das heißt, es gibt keinen Festzins für alle Kreditnehmer, wie dies bei bonitätsunabhängigen Zinsen der Fall ist.

Stattdessen wird die individuelle Bonität der Kreditnehmer genommen und die Kreditzinsen daraus ermittelt – neben den oben bereits genannten wichtigen Kreditmerkmalen, die neben der Bonität maßgeblich sind für die Ermittlung der Bauzinsen.

Was ist ein repräsentatives Beispiel bei einer Baufinanzierung?

Bei der Suche nach einem Kredit stolpern Verbraucher immer wieder über das so genannte repräsentative Beispiel. Dies gilt für Ratenkredite und auch für Baukredite. Ein repräsentatives Beispiel bei der Baufinanzierung bedeutet, dass 2/3 der Kreditnehmer den angegebenen Zinssatz erhalten.

Ob Sie den beworbenen Kreditzins dann auch bei Ihrer Immobilienfinanzierung erhalten, hängt von Ihrer Bonität ab. Ist diese sehr gut, kann es sein, dass Sie sogar weniger für Ihren Kredit bezahlen müssen.

Wie viel Sie am Ende bezahlen, kann deshalb erst gesagt werden, wenn die Baufinanzierung beantragt und genehmigt ist.

Was ist die anfängliche Tilgung bei einer Baufinanzierung?

Bei einem Baukredit spielt die Tilgungsrate eine sehr große Rolle. Diese bezeichnet den prozentualen Anteil, der jährlich von dem Immobiliendarlehen abgezahlt wird.

Beispiel für eine anfängliche Tilgung:

Sie vereinbaren für Ihren Immobilienkredit in Höhe von 150.000 Euro zu Beginn der Rückzahlung eine Tilgungsrate von anfänglich 2 %. Das bedeutet, dass Sie in den ersten 12 Monaten der Kreditrückzahlung 3.000 Euro der Darlehenssumme tilgen = abbezahlen.

Entsprechend hoch sind dann die Kreditraten, da Sie neben der Tilgung der Kreditsumme die Zinsen für die Baufinanzierung bezahlen.

Deshalb sollte die Tilgungsrate nicht zu hoch gewählt werden, um keine zu hohe finanzielle Belastung bei den Monatsraten zu haben. Aber: Die Tilgung sollte auch nicht zu niedrig gewählt werden, damit sich die Immobilienfinanzierung nicht zu lange hinzieht. Denn je länger die Abzahlung des Baukredits dauert, umso teurer wird das Darlehen unter dem Strich.

Die anfängliche Tilgung sollte bei mindestens 1 % liegen, besser noch bei 2 %. Die Tilgungsrate kann im Laufe der Rückzahlung der Baufinanzierung nach Absprache mit dem Kreditgeber geändert werden. An der Höhe der Raten ändert dies nichts, da diese grundsätzlich gleich bleiben bei einer Baufinanzierung.

Was bedeutet Anschlussfinanzierung?

Bei einem Baukredit wird eine Zinsbindung vereinbart. Diese Zinsbindung besagt, wie lange der Zinssatz für die Baufinanzierung garantiert ist und kann unterschiedlich lang sein. Es gibt Immobilienfinanzierungen mit kurzen Laufzeiten und Baukredite mit sehr langen Laufzeiten. Je länger die Zinsbindung ist, umso teurer wird der Immobilienkredit, dafür ist es möglich, sich in Zeiten niedriger Bauzinsen, sich diese auf viele Jahre hin zu sichern.

Ob eine Anschlussfinanzierung benötigt wird, hängt davon ab, ob die Laufzeit des ersten Baukredits ausreicht, um diesen komplett zu tilgen. Ist dies nicht der Fall, wenn z. B. die Zinsbindung nur 10 Jahre beträgt, aber die Finanzierung dann nicht komplett abbezahlt ist, wird eine Anschlussfinanzierung benötigt.

Für die Anschlussfinanzierung wird in der Regel ein anderer Zinssatz vereinbart, da sich die Bauzinsen über die 10 Jahre Laufzeit des ersten Kredits sehr verändert haben können.

Muss ich die Anschlussfinanzierung bei der gleichen Bank aufnehmen?

Wenn Ihre Baufinanzierung ausläuft, Sie das Darlehen aber noch nicht vollständig getilgt haben, benötigen Sie eine Anschlussfinanzierung.

Diese anschließende Finanzierung Ihres Eigenheims oder Ihrer Eigentumswohnung können Sie bei der gleichen Bank aufnehmen – aber Sie müssen es nicht.

Sie können die Anschlussfinanzierung bei einer anderen Bank oder einem anderen Kreditgeber wie z. B. einem spezialisierten Baufinanzierer oder einer Versicherung abschließen. Das Wichtigste ist, dass Sie gute Konditionen erhalten.

Es ist ratsam, sich rechtzeitig nach einer Anschlussfinanzierung umzusehen. Und dies nicht erst auf den letzten Drücker zu machen. Dies hat auch einen sehr wichtigen Grund: Wird keine anschließende Finanzierung gefunden, müssen Sie den offenen Restbetrag aus dem ersten Baudarlehen aus eigener Tasche zurückzahlen. Und das auf einen Schlag. Die Anschlussfinanzierung sollte in einem nahtlosen Übergang zum bisherigen Immobilienkredit laufen.

Was ist ein Forward Darlehen?

Die meisten Immobilienfinanzierungen werden kurz vor dem Beginn des Hausbaus oder zum Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung abgeschlossen. In Zeiten, in denen absehbar ist, dass die Zinsen steigen, kann dies bedeuten, dass die Bauzinsen nur wenige Monate später schon deutlich höher sind. Hier kommt das Forward Darlehen als gute Möglichkeit zum Tragen, die niedrigen Zinsen für einen späteren Zeitpunkt zu sichern.

Ein Forward Darlehen ist eine Baufinanzierung, die schon vorab abschlossen wird. Dies wird vor allem genutzt im Bereich der Anschlussfinanzierung. Die niedrigen Bauzinsen können so schon eine ganze Weile vor der eigentlichen Anschlussfinanzierung gesichert werden.

Für Forward Darlehen wird neben dem vereinbarten Zinssatz ein kleiner Aufschlag auf die Zinsen fällig. Bei steigenden Zinsen für Baukredite kann sich dieser Aufschlag aber sehr rechnen.

Beispielrechnung für ein Forward Darlehen:

Sie nehmen ein Forward Darlehen auf zu einem Zinssatz von 1,50 % für die Bauzinsen. Dazu berechnet Ihre Bank einen Aufschlag von 0,20 % für das vorab abgeschlossene Darlehen, das erst in zwei Jahren ausgezahlt werden sollen. Insgesamt bezahlen Sie 1,70 % für die Finanzierung.

Wenn die Zinsen in diesen zwei Jahren auf 2,00 % steigen für Ihre Kreditsumme und Zinsbindung. Dann haben Sie unter dem Strich durch das Forward Darlehen 0,30 % an Zinsen gespart. Und je höher der Kreditbetrag ist, umso mehr Ersparnis bringt dies.

Bei einer Kreditsumme von 100.000 Euro sind dies immerhin 3.000 Euro Ersparnis durch das Forward Darlehen!

Wo bekomme ich Forward Darlehen?

Forward Darlehen können Sie inzwischen bei vielen Banken und Baufinanzierern aufnehmen. Wie bei einer „normalen“ Baufinanzierung gilt auch bei den vorab abgeschlossenen Darlehen, dass ein Vergleich der Anbieter und Zinsen ratsam ist.

Es gibt spezielle Forward Darlehen Rechner, mit denen Sie einen solchen Vergleich durchführen können.

Ein Forward Darlehen müssen Sie übrigens nicht bei Ihrer Hausbank abschließen. Dies gilt auch generell für die Baufinanzierung, wie auch für jeden anderen Kredit. Mit Ausnahme des Dispokredits, der ja unmittelbar mit dem Girokonto zusammenhängt. Ansonsten haben Sie bei der Wahl des Kreditanbieters freie Auswahl. Und nicht immer sind es die Hausbanken, welche die besten Konditionen für Baukredite und andere Kreditarten bieten.

Wie kann ich ein Forward Darlehen aufnehmen?

Den Antrag auf ein Forward Darlehen stellen Sie genau so, wie dies bei einer normal abgeschlossenen Baufinanzierung der Fall ist. Bis auf den Aufschlag auf die vereinbarten Zinsen gibt es keine Abweichung zu einem gängigen Baukredit Vertrag.

Wie bei allen Finanzierungen gilt: Lesen Sie den Kreditvertrag vor der Unterschrift gründlich durch. Und rechnen Sie vorab gut nach, ob Sie finanziell in der Lage sind, die Kreditraten so auch abzubezahlen. Denn während Sie die anfängliche Tilgung in eine andere Tilgungsrate umwandeln können, ist dies bei der Kreditrate selbst nicht möglich während der Laufzeit der Finanzierung.

Was mache ich, wenn meine Bonität nicht reicht für einen Baukredit?

Bei der Aufnahme einer Baufinanzierung spielt die Bonität eine sehr große Rolle. Das heißt, nur bei guter oder sehr guter Bonität ist es auch möglich, einen Immobilienkredit aufzunehmen.

Wenn Ihre Bonität nicht ausreicht, um einen Baukredit aufzunehmen, gibt es leider keine Möglichkeit, anderswo eine solche Finanzierung zu bekommen. Die Banken und Baufinanzierer sehen aufgrund der hohen Kreditsummen dieser Kreditart sehr genau hin, was die Bonität angeht.

Lassen Sie sich nicht in die Irre führen, wenn Sie Angebote für Baufinanzierungen von irgendwelchen Kreditvermittlern sehen, die Ihnen Kredite aus dem Ausland versprechen. Die Zinsen hierfür sind so hoch, dass es Sie vermutlich in einen finanziellen Abgrund reißen wird. Falls Sie überhaupt einen Kredit vermittelt bekommen und nicht nur Bearbeitungsgebühren bezahlen müssen, aber trotzdem niemals Geld sehen.

Kann ich auch als Arbeitsloser einen Baukredit aufnehmen?

Erwerbslose können keine Baufinanzierung erhalten, da kein regelmäßiges Einkommen vorhanden ist, welches zur Rückzahlung des Immobilienkredits ausreichen würde. Das Gleiche gilt für Hartz IV Empfänger und für Hausfrauen und Hausmänner.

Um ein Baudarlehen aufnehmen zu können, bedarf es einer guten bis sehr guten Bonität. Ein wichtiger Teil der Bonitätseinstufung für die Baufinanzierung bezieht sich auf das regelmäßige Einkommen der Kreditnehmer. Bei Arbeitslosen ist ein solches Einkommen nicht gegeben.

Wo kann ich eine Baufinanzierung ohne Schufa aufnehmen?

Baukredite ohne Schufa gibt es nicht. Für eine Immobilienfinanzierung ist immer eine gute bis sehr gute Bonitätseinstufung erforderlich. Diese bezieht sich zum Teil auf das Einkommen und die regelmäßig zu zahlenden Fixkosten. Dies bezieht sich aber auch auf die Einträge in der Schufa.

Deshalb wird bei einem Antrag auf einen Immobilienkredit immer die Schufa abgefragt. Deshalb rate ich auch dringend ab von Angeboten, die solche Darlehen schufafrei anbieten. Banken und spezialisierte Baufinanzierer bieten keine Baudarlehen ohne Schufa an.

Ich habe Schulden, wo kann ich einen Baukredit trotz Schufa bekommen?

Wie es keine Baukredite ohne Schufa gibt. Gibt es auch Baufinanzierungen trotz Schufa nicht. Wenn Sie negative Einträge in der Schufa-Auskunft haben, werden Ihnen seriöse Anbieter für Immobilienfinanzierungen direkt absagen, wenn Sie eine Kreditanfrage stellen.

Dies ist auch im Sinne der Verbraucher, damit diese sich nicht noch weiter verschulden.

Lohnt sich ein Bausparvertrag für die Kreditaufnahme?

Nachdem sich Bausparverträge in der Niedrigzinsphase nicht mehr gelohnt haben, da es es in der Ansparphase nahezu keine Zinsen mehr gibt. Sieht es inzwischen wieder anders aus. Der Leitzins liegt nicht mehr auf 0,00 %, sondern wurde mittlerweile mehr als ein Mal erhöht. Dies macht einen Bausparvertrag für eine spätere Aufnahme eines Baukredits wieder interessant.

Ob sich ein Bausparvertrag tatsächlich wieder lohnt, hängt davon ab, wie hoch die Bauzinsen nach den 7 Jahren Laufzeit sind. Sind die Zinsen für Baufinanzierungen auf dem freien Markt dann höher als die Kreditzinsen, die im Bausparvertrag vereinbart wurden. Dann hat sich dieser gelohnt.

Bausparverträge können Sie bei Bausparkassen abschließen. Wie gut ein solches Angebot ist, hängt von den Konditionen für die Ansparphase und den Zinsen für den Baukredit ab.

Ein Bausparvertrag ist vor allem dann interessant, wenn noch kein oder kaum Eigenkapital vorhanden ist und dieses erst angespart werden muss.